In den 1860er bis in die späten 1870er Jahren wurden in Bayern viele Freiwillige Feuerwehren gegründet. Unsere Freiwillige Feuerwehr Ast gehört auch dazu und so feiern wir kommendes Jahr unser 150. Jubiläum.
Doch kein Fest ohne Fahnenmutter. Und so zogen am Freitagabend, begleitet von der Aster Blasmusik, die Mitglieder unserer aktiven Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr mit den Festdamen und -mädchen zum Hof der designierten Fahnenmutter Helene Sterr. In Form eines Gedichtes bat unser Vorstand um ihre offizielle Zustimmung. Damit sie Unterstützung bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe bekomme, wurde Verena Vohberger zu ihrer Festbraut auserkoren, und auch gleich um ihr JA zu diesem ehrenvollen Amt gebeten. Bei dieser Gelegenheit baten die Feuerwehrler ebenso die ehemalige Fahnenmutter Anneliese Sterr, als Ehrenfahnenmutter dabei zu sein. Was sie sichtlich gerührt auch gerne versprach. Ein großer Blumenstrauß sollte den Auserkorenen die Entscheidung leichter machen. Doch Hella Sterr und Vreny Vohberger zeigten sich geehrt von der Bitte, stellten ihre Zusagen aber mit Augenzwinkern unter eine Bedingung. „Wir nehmen diese große Ehre gerne an, aber nur, wenn der Feuerwehrvorstand ein paar Prüfungen besteht.“ Die Ankündigung sorgte für erwartungsvolle Stimmung unter den Anwesenden und die Herausforderung wurde von den Bittstellern mit Humor und sportlichem Ehrgeiz angenommen.
Es zeigte sich, daß nicht nur der Vorstand getestet wurde, sondern auch einige Kameraden ihr Geschick und Wissen unter Beweis stellen sollten. Unterschiedlich große Kameraden mußten auf eine Höhe gebracht werden. Los ging es mit einer Wiegesäge, mit der nach Augenmaß entsprechend lange Scheiben als Podest von einem Stamm abgesägt werden sollten. Die erste Prüfung wurde mit Bravour abgelegt. Bei der nächsten wurde es schwieriger. Während die Fragen zu den Kommandanten der letzten Jahrzehnte ja noch gingen, brachte das Periodensystem dann einige schwer ins Nachdenken. Lustig wurde es, als Festbräute sich mit einer Angel hinter die sitzenden Antragsteller stellten und versuchten Würstl, die am Schnürl befestigt waren, möglichst mundgerecht zu präsentieren. Die eine oder andere Verrenkung gabs zu bestaunen. Das obligatorische „Hoizscheidlknian“ fehlte natürlich auch nicht. Und als der Vorstand schon dachte, sie hätten es geschafft, bekamen sie bunte Regenmäntel zum Überziehen. Zwei Festdamen brachten ein langes Brett, in dem für alle fünf Knieenden ein Glas mit Weißbier befestigt war. Und versuchten so weit möglich, die Gläser in Position zu bringen, damit der Vorstand möglichst gut trinken konnte, ohne daß zu viel des guten Bieres verschüttet wurde. Erst danach kam die Erlösung. Nach dem erhofften JA wurde der festliche Abend bei Musik, und gutem Essen stimmungsvoll fortgesetzt. Mit dem erfolgreichen Fahnenmutterbitten ist für uns ein weiterer Schritt zu einem schönen Gründungsfest getan.
Fotogalerie